Samstag, 15. Dezember 2007

volha martynenka | kids in novinki


Sie sind absolute Pechvögel. Von Anfang an hatten sie kein Glück – so geboren zu werden, wie sie geboren wurden. Es versteht sich von selbst, dass ihre Eltern sie verstoßen haben, schließlich konnten sie sich nicht vorstellen, dass man ein Kind mit ICP, Schwachsinn oder Autismus großziehen sollte.
So kamen sie in ein Internat für Kinder – einem Kinderheim der Klage und der Tränen. Diejenigen, die Glück haben, werden von ihren Eltern besucht: Hauptsächlich an kirchlichen Feiertagen, im Idealfalle einmal in ein paar Wochen, damit die Kinder aus der Hand gefüttert werden können (einige Mütter, die ihre Kinder in das Internat abgegeben haben, gehen später dorthin arbeiten).
Ungefähr im Alter von 18 Jahren werden sie in ein Internat für Erwachsene verlegt, wo sie eine Zeit lang leben und sterben, auf ewig 40 Jahre alt und doch ohne jemals 40 Jahre alt geworden zu sein. Ihr ganzes Leben ist ein Herauszögern des biologischen Todes.
Sie sind fundamentaler Rechte beraubt, ihre Freiheit ist kraft psychiatrischer Diagnose beschränkt. Dabei haben sie dieselben Bedürfnisse wie wir alle – gesunde Ernäherung, Medikamente, eine humane Behandlung, Fürsorge, Kommunikation, künstlerische Selbstverwirklichung, Entwicklung, Bildung, Anteilnahme. All dessen sind sie nur deshalb beraubt, weil sie nicht so geboren wurden wie alle anderen.
Ihre Unterdrückung beginnt bei der Hauptsache – der Physiologie. Was bedeutet es, in allem von einem anderen Menschen abhängig zu sein, wenn es schmerzt, weil man seine Notdurft verrichten muss, der Pfleger aber nicht kommt?
Psychoneurologische Internate sind Sammelbecken, wohin man den Abschaum der Gesellschaft aus unserem Blickfeld entfernt, indem man all das in höchster Konzentration einsammelt, was von der Norm abweicht – für die Kontrolle ist das am bequemsten. So ist es ruhiger – wozu die Illusion allgemeinen Wohlergehens durch den Anblick von Krüppeln und Spastis zerstören? Wozu den Rausch daran, dass man selbst übrig geblieben ist, mit Gedanken darüber unterbrechen, dass es Menschen gibt, denen es unvergleichlich schlechter geht?
Die meisten psychisch Kranken sind nicht in der Lage, sich oder anderen Menschen Schaden zuzufügen. Woher kommt dann diese unbedingte Forderung, sie von den Straßen zu entfernen, aus der Gesellschaft zu entfernen, aus der Familie auszustoßen, im geschlossenen Raum zu isolieren, nachdem man jegliche Möglichkeit des Kontaktes mit der Außenwelt, der zur Entwicklung und Reabilitierung notwendig ist, zerstört hat? Die Isolierung zerstört für uns, die sog. „normalen“, die Möglichkeit mit ihnen zu kommunizieren. Und dabei ist es eine ganz andere Welt - der Zusammenstoß mit ihr kann die Sicherheit der eigenen Normalität und des eigenen Wohlergehens, aber auch der Normalität und des Wohlergehens der Gesellschaft untergraben, die diese Menschen nur deshalb zu Qualen verdammt, um im arbeitenden Zustand den Mechanismus der Wiederherstellung psychiatrischer Norm zu unterstützen.
Der Ausschuss menschlichen Materials ist für das Überleben der Gesellschaft nicht notwendig. Irrenhäuser und andere Orte der Sicherheitsverwahrung werden durch eine Gesellschaft hervorgebracht, die sich im Großen und Ganzen nicht von einem Irrenhaus unterscheidet. Sie zerfällt einfach in Stücke, wenn das Gesetz der Segregation keine Anwendung findet: Für Jugendlichen die Schulen, für junge Männer die Armee, für alle übrigen Büros und Fabriken, und einem würdigen Lebensabschlusses dienen die Seniorenheime, und die, die sich nicht einfügen lassen, werden in Kolonien, Irrenhäusern und Gefängnissen eingesammelt. Wenn in der Gesellschaft Entfremdung, Anonymität und Gleichgültigkeit herrschen und die Menschen in der Wirklichkeit nichts verbindet, bleibt nichts mehr übrig, als alle künstlich nach Clustern zu ordnen.
Durch die Erfahrung des Kontakt mit Menschen mit psychischen und physischen Besonderheiten lässt sich unsere Normalität in Frage stellen. Ihre Grundlagen erscheinen da sehr wackelig. Wenn das, was wir unter Norm verstehen, unendliche Rattenrennen, die sinnlose Konsumierung von Menschen und Sachen, eine sorgfältig verdrängte Todesangst, ergänzt durch den Jugendwahn, Anonymität und soziale Isolation durch maximales Gelangweiltsein, die Angst vor dem Anderen, hervorgerufen durch die Unfähigkeit die eigenen Grundlagen in Zweifel zu ziehen, sind, so wird deutlich, warum es notwendig ist, Menschen, die nicht nach diesen Regeln zu leben in der Lage sind, noch weiter weg zu verstecken. Sie sind zu sehr Menschen. Irrenhäuser maskieren die in der Gesellschaft herrschende Angst vor dem Anderen, zügeln die Intoleranz und dienen dem Schaffen einer Illusion, der zufolge sowieso alles gut ist.
Das Verhältnis des Staates den Kranken gegenüber, nicht nur im Falle psychischer Erkrankungen, zeigt, dass dieser die Menschen ausschließlich als biologisches Material betrachtet, welches einen Wert nur dann hat, wenn es die geforderten Funktionen erfüllen und sich reproduzieren kann. Verbrauchtes oder fehlerhaftes menschliches Material sind Abfälle, zu denen man sich auch entsprechend verhält – man lässt sie verrotten.
Die Leiden der in psychoneurologischen Internaten untergebrachten Menschen sind das Ergebnis der Gleichgültigkeit eines jeden von uns und der allgemeinen Degradierung der Gesellschaft, die nicht in der Lage ist, sich um all ihre Mitglieder zu kümmern. Durch ihre Leiden ist die Lüge von den Vorstellungen einer psychischen Norm, von Stabilität und Wohlergehen erkauft worden.
Du kommst dahin und siehst dir die ganze Scheiße an – Gestank, Dreck, schimmeliges Essen, nicht genug Kleidung, keine Hygieneartikel oder die grundlegenden Medikamente, Gleichgültigkeit und Stumpfsinnigkeit des Personals. Ein grauer, halb beleuchteter Korridor und eine lange Stuhlreihe endlang der Wand.
Und inmitten dieser ganzen Ausweglosigkeit machst du auf einmal Gena, Sascha oder Sergej ausfindig, die aller Grausamkeit der Umstände ungeachtet, Menschen geblieben sind. Es gibt keinerlei Zweifel dahingehend, dass sie richtige Persönlichkeiten sind, und viele von uns können ihnen nicht das Wasser reichen, was die emotionale Entwicklung betrifft. Du begreifst, dass die menschlichen Stärken praktisch unbegrenzt sind, dass der Mensch sich praktisch an alles anpassen und unter den unmenschlichsten Umständen seine Echtheit bewahren kann. Lebendige Menschen.
Sie sind des Allernotwendigsten beraubt worden, man hat die Möglichkeit zur Entfaltung auf ein äußerstes Minimum reduziert. Doch sie haben sehr viel gelernt. Sie können sehr viel. Sie können schaffen und lächeln, Freude schenken, sich um andere sorgen, lieben und aufrichtig bleiben.
Viele ihrer Probleme könnte man lösen, wenn eine spezielle Ausrüstung vorhanden wäre, Programme zur Korrektur, Menschen, die bereit und gewillt wären, mit Menschen zu arbeiten, die psychisch krank sind. Ihre geistige und physische Degradierung ist damit verbunden, dass sich niemand mit der Entfaltung ihrer Anlagen und der Berichtigung ihrer Defekte befasst hat. Sie könnten sich vollständig in die Gesellschaft integrieren, da sie sich viel fähiger zur Anpassung erweisen würden als wir.
Viele von uns sind vollkommen in der Lage dazu, sich selbst zu versorgen, und kamen nur deshalb ins Internat, weil es den Eltern leichter fiel, das eigene Kind zu opfern, als die Illusion einer glücklichen Familie zu gefährden.
Wir sind so stolz darauf, dass wir alles selber erreicht haben, erheben die Empfindung psychischen und materiellen Glücks auf den Rang höchster Werte und vergessen, dass wir es uns nur deshalb so herrlich eingerichtet haben, weil dafür alle Voraussetzungen gegeben waren oder weil wir das Glück hatten, uns ausbilden zu lassen, Karriere zu machen. Wir wollen nichts davon wissen, wie viele Menschen es noch gibt, die nicht lesen und schreiben können – nicht weil sie dazu nicht fähig sind, sondern weil einfach niemand es ihnen beigebracht hat.
Jeder von uns muss sich daran erinnern, dass als Unterstützung der Empfindung unserer Normalität und unseres Wohlergehens ein Mechanismus für den Ausschuss menschlichen Materials fungiert, welcher die Pechvögel von der Gesellschaft isoliert. Und niemand kann vorhersagen, wer morgen zu den Unglückseligen gehören wird. Das Gefühl des Wohlergehens erscheint umso wackeliger, wenn man sich darüber Gedanken macht, dass unser Leben und die von der Gesellschaft auferlegten Werte nur banale Dekorationen sind, hinter denen nichts steckt.
So glücklich, abgesondert im eigenen Irrenhaus, wenden wir uns beim Anblick dessen ab, was unsere eigenen Vorstellungen physischer und psychischer Norm beleidigt – nicht deshalb, weil es ein unangenehmer Anblick ist, sondern weil man sich über das Geisterhafte der eigenen Lage klar wird und Angst bekommt, an die Stelle dieser Leute zu kommen. Auf unbewusstem Niveau ist das Verstehen dessen vorhanden, dass zwischen dem Unterstützen der Vorstellung von unserer Normalität und ihrem Schicksal eine unmittelbare Verbindung besteht. Im Endeffekt erweist sich ihre Isolation als einziges beweiskräftiges Argument zugunsten unserer Normalität.
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ULTRAFUTURO SEIN

Im Moment gehören fünf Künstler der Gruppe an: Oleg Mavromatti, Boryana Rossa, Anton Terziev, Katia Damianova, Miroslav Dimitrov.
Die Tätigkeit der Gruppe konzentriert sich sowohl auf die Arbeit mit neuesten Technologien (Bioart, Robotik, Kryonik, Nanotechnologie, EVP) als auch auf archetypischen und metaphysisches (experimentellem, hermetischem) Aktionismus. Die Teilnehmer der Gruppe untersuchen sowohl kollektiv als auch einzeln die tabuisierten Zonen aller Lebensbereiche (Wissenschaft, Religion, Tradition, Kunst usw.).
Eines der wichtigsten Themen der Gruppe stellt das Monitoring des von transgressiven Grenzsituationen provozierten Soziums dar. Wir empfinden ein lebhaftes Interesse am Thema des Anderen, Fremden usw.
In der modernen Welt hat ein echter Künstler die Funktion des Schwachsinnigen (des christlichen Heiligen, des städtischen Wahnsinnigen, Märtyrers, Helden, Dissidenten) auf sich zu nehmen – d. h. eines Menschen, der die Wahrheit sagt und ungeachtet der Konsequenzen handelt, ohne vorzugeben oder sich zu bemühen, Karriere zu machen (was schon längst zum Synonym für künstlerische Tätigkeit geworden ist), von Kommerz ganz zu schweigen... Die Strategie des neuen Schwachsinnigen ist die fast schon traditionelle Strategie des „klassischen“ Schwachsinnigen nur mit einigen wenigen Abweichungen, die sich aus vorübergehenden Korrektionen und insbesondere aus der Arbeit mit den neuesten Medien und Technologien erklären. Auf diese Weise unterscheidet sich der neue Schwachsinnige oder Ultrafuturist vom klassischen dadurch, dass er außer aufrührerischen unbequemen geistigen Ideen auch technologische Ideen in die Gesellschaft trägt, die nicht nur für den gewöhnlichen Menschen unbequem und unverständlich sind, sondern auch für den Wissenschaftler... Halten wir fest, dass die Anklage gegen die Ultrafuturisten wegen vorsätzlicher Skandalösität begründet ist, doch nie hat jemand das Gegenteil behauptet! Ja, wir sind am Skandal und an der Medienpräsenz interessiert, d. h. das ist die einzige und wirkungsvollste Methode, sich zu positionieren. Jedoch handelt es sich dabei nicht um einen Versuch, öffentliche Anerkennung, Liebe und Popularität zu erlangen, was einfach absurd ist, denn Ehrlichkeit (wenn wir Ehrlichkeit sagen, meinen wir auf keinen Fall die „intellektuelle Ehrlichkeit“ des Staatsdenkers und Atheisten Nitzsche) kann in einer Gesellschaft von Lüge, Laster und Ungerechtigkeit nicht beliebt sein. Die Präsenz in den Medien gewährleistet eine wenn auch vor dem Autor verborgene Resonanz, die zur Propagandierung unserer Ideen und Ansichten, unserer gesellschaftlichen, geistigen und künstlerischen Position notwendig ist.
Spielen wir postmodernistische Spiele? Ja und nein. (Wir haben zweifellos eine postmodernistische Methodologie, aber keine postmodernistischen Gehirne). Wenn wir uns als moderne Künstler definieren, geraten wir automatisch auf das Feld des Postmodernismus. Der Begriff „Postmodernismus“ definiert in Wirklichkeit außer einer vorübergehenden Periode gar nichts und ist folglich ungenau und unnötig. Die Situation des Postmodernismus ist nicht abgeschafft und lässt sich auch unmöglich abschaffen. In den neunziger Jahren versuchte die SEKTE DER ABSOLUTEN LIEBE den allesumfassenderen Terminus der „Absoluten Liebe“ einzuführen, der gerade kraft ihrer Totalität den Postmodernismus verschlang und abschuf. In der Situation der Absoluten Liebe jedoch lässt es sich überhaupt nicht leben und arbeiten, genauer gesagt müsste man das Primat des Künstlers über den Philosophen, Kunstwissenschaftler, Kritiker anerkennen, das laut Definition nicht getan werden konnte. Im Ergebnis hat sich der Begriff nicht durchgesetzt.
Der zweite den Postmodernismus sozusagen überwindende Begriff der DRITTEN MODERNE (eingeführt vom Kurator und Ideologen Dmitri Bulatov), kann ebenfalls leider (!) nicht funktionieren, da der Postmodernismus nicht nur oder nicht so viel der Mangel an Innovativität (direkt zu diesem Faktor appelliert Bulatov), als vielmehr die totale Hinwendung an die ganze Kultur: Der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen (sozusagen „google it“, ein Slangwort, dass die Suche nach etwas im Netz bezeichnet) und infolgedessen überwindet die Dritte Moderne, indem sie auf die auf die wissenschaftliche Revolution basierende Innovativität insistiert, überwindet gar nichts, wird aber erfolgreich eingefügt und füllt schon die vom Postmodernismus vorbereitete Lücke technologischer Innovativität aus...
Dennoch lohnt es sich, auf einige ethisch-ästhetische „innerplastische Bewegkräfte“ innerhalb des Kulturkörpers des Postmodernismus selber aufmerksam zu machen... In Kürze lässt sich das als Austausch des Modells der „Gesellschaft des Schauspiels“ durch die „Gesellschaft des Zirkus“ bezeichnen. Ein Beispiel hierfür sind zwei Ereignisse aus jüngster Zeit:
1. Tragödie „Nordost“ (die „Gesellschaft des Schauspiels“ tötet ihre Schauspieler)
2. Der russische Spielfilm „Countdown“ ist eine Reflexion zu Nordost (die „Gesellschaft des Zirkus“ verspottet die toten Clowns – die Geiselnahme im Film vom Theater in den Zirkus verlegt!!!)...
Hier ist es wichtig, die Auswechslung des Schrecklichen durch das Lächerliche, Absurde hervorzuheben (erinnern wir uns die endlosen Gags mit Bin Laden, Saddam usw.)... Wenn die Terroristen nur Clowns sind, die Künstler nur Clowns, die Gläubigen nur Clowns, wo befindet sich dann das Ernsthafte? In der Tat fehlt das Feld des Ernsthaften praktisch vollständig (vorsätzlich im Verborgenen gehalten, wie der Tod Koschchejs), es gibt ihn weder im Kreml noch im weißen Haus, weder in der Kirche noch auf dem Friedhof... Aus Sicht des Materialisten gibt es ihn ganz und gar nicht, doch aus Sicht des wahrhaft Gläubigen ist es sichtbar, denn es konzentriert sich im „abgeschafften Zentrum“, und zwar genau im „Herzen des Feindes“ („das Herz dieser Welt“ von Pimenov)!
Wie vermeidet man, Clown im Abgeschafften Zentrum zu sein?
Dies ist unzweifelhaft eine sehr schwierige Aufgabe. Schließlich markiert das „Herausstoßen in die Arena“, das Feld des Nicht-Ernthaften, automatisch den Ausgestoßenen als Clown... Das Vorhandensein einer klaren Äußerung oder ihr Fehlen haben keine Bedeutung, d. h. eine jede Äußerung ist nur ein Zirkusgag, wo das Feld die Äußerung bestimmt und nicht umgekehrt, wo ein Clown ohne Lächeln das gleiche ist wie ein lächelnder Clown oder wie gar kein Clown... D. h. was auch immer du tust, du musst nur in der Lage sein, das auf die nächste komische Nummer wartende Publikum zum Lachen zu bringen...
Auf materieller Ebene ist die Überwindung des Abgeschafften Zentrums einfach unmöglich! Ist die verhängnisvolle Zeit der Wahl angebrochen: blind und hilflos zu sein oder sehend zu werden und den Kampf mit dem Inferno aufzunehmen!!! Die Wirkung des ULTRAFUTURO ist vor allem als Kampf, auf sichtbarer Ebene verhüllt in die Verpackung der Contemporary Art, zu betrachten.
ULTRAFUTURO verfolgt die Strategie und Taktik metaphysischer Guerilla ** (metaphysische Solidarität nach Camus), die die Stadtguerilla ablöste... Heutzutage ist der linke Diskurs *** ineffektiv. Er ist der durch das die Abgeschaffte Zentrum apropriierte Diskurs, doch lässt sich der metaphysische Diskurs nicht abschaffen, denn er ist die „Elektrizität des Schaffens“, er ist die einzige Sprache des neuen esoterischen Untergrundes, des neuen Ultraschwachsinns, die Sprache des radikalen transhumanistischen Widerstandes!

Häufig gestellte Fragen.
1. Ist die Gruppe ULTRAFUTURO eine religiöse Sekte?
2. Wenn man die Ästhetik des Schmerzes erklärt, ist es da nicht an der Zeit, zur Motorsäge zu greifen?
3. Kann man nicht über dasselbe nicht in einer einfacheren, verständlichen Sprache ohne „Avantgardismus“ sprechen?
4. Wer ist Ihr Publikum, auf wen ist es zugeschnitten?
5. Wiederholen Sie nicht das, was schon in den vierzigern, sechzigern, siebzigern usw. gemacht wurde?
6. Wie lange kann man noch über Roboter sprechen?
7. Wozu sollte man immer noch die Aktionen mit Blut wiederholen, schließlich ist es schon vorhersehbar?
8. Wer bezahlt Sie?
9. Sind der Glaube an Gott und die neuesten Technologien miteinander vereinbar?

Antworten.
1. Die Gruppe ULTRAFUTURO ist keine rein religiöse Vereinigung, sondern basiert auf das gnostische christliche Erbe, auf die alchemistische und metaphysische Tradition. Kraft dessen darf man ULTRAFUTURO nicht nur als Art-Gruppe erachten, sondern man muss sie als Gruppe ARS MAGNA bestimmen (übersetzt GROSSE KUNST — ein Begriff, den der Alchemist Ramon Llull **** einführte), d. h. ein synthetisches viele Komponenten und Ebenen aufweisendes Gebilde. Gleichzeitig wäre die Herabsetzung von ULTRAFUTURO auf den Status einer Sekte eine völlige Verzerrung des terminologischen Sinnes mit dem Ziel der Herabwürdigung und Diskreditierung.
2. Wir brauchen nicht zur Motorsäge oder zu automatischen Waffen zu greifen, d. h. der Sinn unserer Handlungen besteht nicht darin, das an das endlose Zirkuskaleidoskop der Bilder gewöhnte Publikum zu belustigen, sondern Ergebnisse in anderen Bereichen zu erzielen, in den Bereichen dünner Welten oder Informationsfeldern... Mit anderen Worten, es ist uns schnuppe, wer in uns nur brutale Clowns sieht, wir erstreben nicht ihre Aufmerksamkeit und ihr Verständnis, sondern die Aufmerksamkeit unserer bislang nicht wachgerufenen und blinden Brüder und Schwestern...
3. Wir gehen davon aus, dass wir eine maximal vereinfachte verwenden. Wenn wir sie noch mehr vereinfachen würden, würden wir Gefahr laufen, uns in Grundschullehrer zu verwandeln, was nicht unser Ziel sein kann, d. h. wir glauben seit einiger Zeit, dass derjenige, der uns aufrichtig verstehen will, uns um jeden Preis verstehen wird...
4. Unser Publikum sind diejenigen, die wirklich unser Publikum sein wollen.
5. Wir wiederholen nichts, was Künstler in der Vergangenheit gemacht haben, schon alleine deshalb, weil die Situation der Vergangenheit nicht identisch ist mit der Gegenwart. Gemeint ist sowohl die Kunst, als auch die metaphysische Situation.
6. Roboter sind aus unserer Sicht eine Metapher für das Andere, daher werden wir unabhängig davon, ob sie auch in unserem Leben und im Leben der anderen vorhanden sind, auf diese Metapher zurückgreifen als die adäquateste und präziseste. Abgesehen davon, werden wir nicht aufhören, uns immer für das Problem künstlicher Intelligenz und ihre reale und nicht ihre metaphorische Sozialisierung und die ethischen Aspekte dieses Prozesses zu interessieren.
7. In der Tat ist das Erschaffen einer Auswahl oder das Erzeugen von Abwechslung usw. nicht sehr kompliziert, doch wir verfolgen nicht das Ziel, eine endlose Reproduktion zugänglicher komischer Gags zu erstellen, wie das mehr oder minder geschickt unsere so genannten Kollegen tun. Wir neigen auch nicht zur Didaktik, Pseudomoralistentum, Pseudohumanismus und primitiver Narration. Die Meinung des Zuschauers oder des Kritikers interessiert uns genauso viel, wie uns weißer Lärm interessieren kann. Ihre Intensivität kann groß und auch klein sein, und manchmal kann man darin sogar einzelne entzifferbare Segmente ausgliedern, das kommt auf die Quelle an...
8. Wenn man uns eine so hintergründige Frage stellt, meint man damit natürlich, dass uns wahrscheinlich alle möglichen Parteien, Geheimdienste, Freimaurer oder ausländische Sektenangehörige bezahlen. Wir möchten die Fragenden in Kenntnis setzen: Wir glauben aufrichtig daran, dass der einzige, der uns irgendwann einmal „bezahlen“ können wird, natürlich der Herr ist! Und sogar mehr noch, ohne darüber nachzudenken, die Worte Meister Eckards wiederholen: Wir haben lieber eine Hölle mit Jesus als ein Paradies ohne ihn! Was die Frage betrifft, wovon wir eigentlich leben, so antworten wir: Wir leben von Gelegenheitsjobs als Menschen, die den Kommerz in der Kunst und die Arbeit im Sozium, die das Vermögen von Blutsaugern und Teufelskraten vermehrt, den Menschen zum Automatismus und in die Verdummung treiben, zu Zombies machen und depersonalisieren, verachten. Arbeit ist Sklaverei und Teufelswerk, sie ist die satanische Auswahl des homo sapiens. Doch auch die Erleichterung der Arbeit mit Hilfe von Robotern, Maschinen und Automaten ist eine Abscheulichkeit und ein Verbrechen wie auch jede wenn auch noch so „sympathische“ Sklaverei!
9. Derjenige, der eine solche Frage stellt, ist in der Regel ein Atheist oder der Unglückselige hat keinen festen Glauben, und dementsprechend begreifen beide den Sinnesgehalt der Frage einfach nicht, da sie die elementare Logik nicht besitzen, zumal der Mensch nur mehr oder weniger erfolgreich den GENERALPLAN GOTTES in die Praxis umsetzen! Und zu diesem Plan gehört alles, was wir um uns herum sehen, wovon wir träumen, was wir voraussehen und was wir begehren! Die Schöpfung zu verneinen ist der Glaube an ein Wunder (wie lächerlich und paradox das auch klingen mag), wobei unter Wunder eine alogische Fluktuation zu verstehen ist, die dazu in der Lage ist (bei einem glücklichen Zusammentreffen von Umständen) aus Unrat von der Müllkippe ein funktionierendes Fernsehgerät zu formen! (Bemerken wir nur, dass der Fernseher auch nicht im Geringsten etwas gemein hat mit der komplizierten Welt, die uns umgibt).
Kommentare
* EVP (electronic voice phenomenon) oder „Transkommunikation“ ist ein von Konstantin Raudive und Friedrich Urgens 1956 entdecktes Phänomen, das eine Methode zur Registrierung restlicher elektromagnetischer Aktivität darstellt, die paranormale Interventionen mit Hilfe des durch ihn geschaffenen Generators begleitet. Momentan existieren in der ganzen Welt Gruppen von Forschern, die mit der Untersuchung dieses Problems befasst sind.
** Als einen der Vorläufer der metaphysischen Guerilla kann man zweifelsohne David Koresh und seinen „David-Zweig“ erachten, echter neuer christlicher Heiliger, die 1993 auf der Waco-Ranch in Texas bestialisch (mit Hilfe eines neuro-paralytischen Gases und Feuers) von Agenten der Teufelskratie getötet wurden. „Und in längst vergangenen Zeiten war das Christentum für manche unverständlich, manchen war es verhasst; es jedoch abscheulich und todlangweilig zu machen, ist erst jetzt geglückt“ – Wladimir Solowjow.
*** Unter der Ineffektivität des linken Diskurses versteht man keineswegs eine bestimmte Effektivität des rechten Diskurses, doch gerade diesem werden am häufigsten metaphysische Praktiken, eine metaphysische Rebellion zugeschrieben – die Rebellion gegen die „Ungerechtigkeit des Weltalls“, der „chaotischen demiurgischen Projizierung“ (schuld daran sind natürlich sowohl die Träger des Traditionalismus als auch die linken Materialisten, die Positivisten). In Wirklichkeit jedoch hat die Metaphysik eigentlich keinen einzigen Vektor, keine Richtung und kann auch keinen haben – weder einen linken, noch einen rechten, d. h. befindet sich außerhalb der Politik, wobei sie sich aber zweifelsohne ganz nahe der Biopolitik und Biosemiotik annähert. Unzweifelhaft ist auch die Tatsache, dass die metaphysischen Gesetze nicht einfach auf allen Ebenen wirklich sind, sondern auch Gesetze der Grundlagen des Universums darstellen; jedoch neigen wir nicht dazu, das Projekt Universum als ungerechtes Projekt zu definieren, d. h. Ungerechtigkeit ist menschliche Wahl und nicht der Plan Gottes, und daher ist es dem Menschen nicht beschieden, metaphysisch gegen Gott zu rebellieren, sondern gegen den „Feind“, seine entropische Wahl. Unsere Hinwendung zum linken Diskurs lässt sich dadurch erklären, dass gerade im Rahmen des zur Sprache gebrachten Diskurses lange Zeit unsere ideellen Weggefährten wirkten und wirken: Alexander Brener und Barbara Schurz, die Radek-Gruppe, der Vater des Neoismus Istvan Kantor usw. Doch bei allem Respekt gegenüber ihrem Widerstand kommen wir nicht umhin, die Oberflächlichkeit ihres Kampfes, der gegen die sichtbaren Institutionen des Abgeschafften Zentrums gerichtet ist, zu bemerken und infolgedessen das Abgeschaffte Zentrum erfolgreich absorbiert und annihiliert... Leider sind auch solche Supergenies wie Pol Pot umsonst gestorben, verleumdet und dämonisiert.
**** Der Legende zufolge erhielt Llull das Wissen über die universelle Methode „ “ in Folge einer göttlichen Offenbarung im Jahre 1274 auf dem Berg Randa in der Nähe der Stadt Palma – er sah auf den Blättern der Bäume Buchstaben verschiedener Alphabete, im Winde schaukelten die Blätter und bildeten dabei Wörter aus unterschiedlichen Sprachen.
Auf diese Weise wurde „ “ geboren, die, ausgehend von mehreren grundlegenden Begriffen und ihren Verbindungen, dem Menschen das ganze Wissen über die Welt offenbaren, alle Probleme formulieren und Antworten auf alle Fragen des Seins erhalten sollte. Die „Kunst“ Llulls ist die Kunst im ursprünglichen griechischen Verständnis dieses Wortes: „techno“ ist die Methode, die Logik und eigentlich auch die Kunst. In moderner Sprache formuliert ist es die „Struktur“. Entsprechend ist der Mensch, die der Kunst Llulls anwendet, ein Artist, ein Künstler.


Übersetzung aus dem Russischen von André Böhm

ultrafuturo web-seite: http://roboriada.org/ultrafuturo

ultrafuturo group | so ich das sehe





reaktion auf kommerzialisierung der kunst

Dienstag, 11. Dezember 2007

oleg mavromatti [ultrafuturo group]


>Meine Waffe weint leise< [2005]
Dem Roboter „Talon“ gewidmet... „Talon“ ist ein ferngesteuerter Universalroboter, der von der US-Armee unter Mithilfe des Iraks zur Entminung, Nachrichtenübertragung usw. eingesetzt wurde. Kann theoretisch ein Maschinengewehr befördern und nach Ermessen ohne Operateur in Betrieb gehen, was der Aufgabe moderner amerikanischer Militärdoktrin entspricht: Kriegsführung ganz ohne Mensch oder mit minimalem Einsatz, aus Sicht des Angreifers, versteht sich. In vielen amerikanischen technischen Hochschulen ist „Talon“ Vorbild zur Nachahmung, und alle Studenten träumen davon, wenn sie schon etwas Ähnliches nicht machen können, so doch wenigstens ihn zu modifizieren... Bei der Entstehung des Video inspirierte die Idee von einer vernünftigen Waffe, die niemanden töten will, und die Geschichte darüber, wie Soldaten im Irak eine ungekannte Sympathie für die Roboter an den Tag legten, d. h. im Gesicht eine Belebung der Maschine, wobei sie den Robotern Namen gaben und im Havariefalle forderten, nicht einen gleichen zu schicken, sondern genau diesen zu reparieren (heilen)... Mit einem Wort, der Roboter ist zum Teil des Operateurkörpers geworden. Diese Videoinstallation haben wir an vielen Orten gezeigt, und den Menschen hat die Graphik gefallen, wenn die pazifistische Message auch häufig unverstanden blieb... Wie kann man so etwas auch verstehen: Eine Waffe ist ja auch Dazu bestimmt – zu töten und nicht zu weinen...

boryana rossa [ultrafuturo group]


still from video >official invitation< 2007

Sonntag, 9. Dezember 2007

mandy knospe





siarhei (sergey) zhdanovich






illja sin | das haus

das stück filet, das ich heute zu abend gegessen hatte, verwandelte sich in einen lang ausgestreckten vogel. der geruch von verfaultem beton lockt kopflose fliegende schweine an. mein haus befindet sich in der linken halbkugel des gehirns eines blassen papiermondes. aus den spalten in den mit watte watte ausgestopften vermoderten wänden fließt radioaktiver speichel

ich habe meine behausung immer dabei was für jede schnecke charakteristisch ist. mir wird es wohl kaum jemals gelingen sie los zu werden. ich gelange an das ufer eines baches, und meine finger streben dem durchsichtigen kühlen wasser entgegen, betasten aber, zertreten, nur eisschollen. in manchem ähneln wir hot-dogs mit senf

mein haus stellt eine kleine kugel aus nickel dar, die auf auftrag eines ausländischen reisebüros hergestellt worden ist. zwischen seinem oberen Teil und seinem unteren ist ein hauchdünner draht angebracht, auf die die noch lebendigen nieren leuchtendflügeliger sperrholzschmetterlinge aufgezogen sind; von ihnen sondern sich nach und nach tropfen rostigen blutes ab und geben mir zu trinken. in meiner rechten oberen ecke lebt ein flusspferd. direkt in der mitte der immer geschlossenen kugel existiert eine immergrüne blume von kotze [betritt dein haus und fühle dich als herr unter dem was du selber erschufst. setze diesen schwachsinnigen und von niemandem gebrauchten bau fort. erzähle noch von deinen möbeln. lebe, sei hier, erfüllt von der besessenen hoffnung darauf dass all das irgendwann endet]

hier gibt es auch ein unveränderliches sortiment von haushaltsausstattung: ein dunkelgrünes sofa mit einem loch, das anfängt mich während der abendspaziergänge zu fressen, zwei schemel, drei stühle und acht tische zur zerlegung von fleisch. all diese gegenstände befinden sich stets an ihrem ort und nichts kann ihre unbeweglichkeit zerstören

natürlich beeinflusst ein solches interieur geradezu alles was ich auch mache. überhaupt ist es meine lieblingsbeschäftigung, mir rostige zwölfzollnägel in den Kopf zu jagen. wenn mein gehirn schließlich ganz von ihnen durchbohrt ist erreiche ich wenigstens nach einigen augenblicken den lang erwarteten zustand einer amöbe

außerdem habe ich natürlich auch andere beschäftigungen, schließlich ein intimleben mit einem verendeten kater und ungeborenen kätzchen. überhaupt ist mein tag jede minute verplant und ich habe keine kraft die gewohnte schichtung ein und der selben ereignisse zu verändern. in der kanne wird ständig kalter tee gekocht, hinter einem undurchsichtigen fenster aus knetmasse fällt wattiger schnee

meinen ganzen schmächtigen mit mitessern bedeckten und von würmern überzogenen körper durchläuft ein brennendes stählernes stechen. schaschliks werden aus meinen gedanken in kalter kotze ausgekocht. jede meiner unzähligen hände versuchte ungewissheit zu ergreifen, etwas, wenigstens etwas durststillendes und unerreichbares, doch stieß schließlich lediglich auf die unebenheiten von schafenhirnen. auf dem regalbrett im marmorschrank steht das ewige asphaltfeuer des nichtseins

sicherheiten von haushaltsgegenständen unter berücksichtigung des risikos des entstehens naturtechnogener katastrophen und anderer außergewöhnlicher anfälle der verteidigungsfähigkeit und mobilisierungsbereitschaft

als Er mich bei der hand nahm um mich aus diesem haus auf die straße herauszuführen war der herbst gerade sehr still und wohl auch handzahm

illja sin & jura timafejeu | supper


Das geheime Abendmahl wurde zum Akt der Verbindung von Gott und Mensch und auch der Menschen untereinander. Das Milieu des Films „Das Abendmahl“ provoziert gewisse Anspielungen auf dieses biblische Sujet, aber sein einziger Held vereinigt sich im Prozesse des Verschluckens von Asche und Staub nicht, sondern „trennt“ sich vielmehr, und zwar von sich selber. Kontext der simplen und gewissermaßen ironischen Handlung ist das Thema anthologischer Abgeschiedenheit.
Es ist in Betracht zu ziehen, dass die absichtliche Profanierung des Sakralen im vorliegenden Falle nichts Kritisches bezüglich des letzten – Gott bewahre! – in sich trägt. Zum Gegenstand der Kritik können hier nur die Autoren selber werden. Mehr noch, diese Profanierung kann man keinesfalls als Intention des Autors bewerten – vielmehr handelt es sich hierbei um ein Beispiel der nicht unbekannten Formel „man wollte das Beste, doch es kam heraus wie immer“.

alexandr rodin


die schwere last der ausgehenden epochen, geleitet durch zaghafte äusserungen einer nicht weniger vagen zukunft und durch die vorahnung zodiakaler wandlungen in den sphärischen weiten des universums, taucht der menschliche geist hinab in die untiefen feinster energien des ewigen chaos und vernimmt das seltsame gefühl der unbestimmtheit vielfältiger zustände.
das menschliche wesen wird zum objekt der ausgeklügelten aggression informations- und umweltchaos. als nicht wegzudenkendes element der ökologischen evolution, als ihr auslöser und ihr lasterhaftes gleid, das mit ausserordentlicher hartnäckigkeit seines techno-megalithischen lebensraum erweitert; der gefüllt ist von wirklich gewordenen gedankenaähnlichen gebilben seines unvollkommenen geistes, wird der mensch selbst opfer einer sinnlosen hast, indem er sich den ewigen unverrückbaren gesetzen des seins widersetzt.
die fasseln der unbewussten instinkte sprengend, das fassbare in den tiefen der irrationalen und unendlichen welt der formen und unformen auflösend, auf bemalter leinwand versuche ich, durch die plastische bewegung der rhythmen und farbstrukturen den makro- und mikrokosmos des mentalen physischen und astralen seins festzuhalten und zu verknüpfen.
a. rodin, berlin 2005. more images: http://flickr.com/photos/a-rodin/

martin zerrenner


alles ruhig in der smoking area sozialkritik
schüchterne schäfchen am novemberhimmel
und der rote wurm aus zerbrochenes glasfleisch
langsam teilt sich der vorplatz
rattengroße hunde im leberbädchen mit glöckchen
wartende taxihyänen rauchend auf und ab
laufend den reisenden hinterher schielend
in der sonne morgens ausreichend versorgt
sie kentern und ersaufen im selbstmitleid

so sexy

galerie im fenster = gallery in window


.gif is a part of alternative living projeckt reitbahnstrasse 84 in chemnitz, germany
exhebitions in 2007:
august - martin zerrenner [malerei/fotos]
september - alexandr rodin [malerei] + illja sin & jura timafejeu [video]
oktober - siarhei (sergey) zhdanovich [fotos/video] + mandy knospe [grafik]
november - ultrafuturo group [videos]
dezember - volha martynenka [fotoreportagen]